Nach einigen enthaltsamen Monaten habe ich kürzlich mal wieder ein paar Kisten voll gemischter Bausteine erstanden.



Nun stehen sie da und ich muss gestehen, dass sie die Frage aufwerfen: Warum? All die Zeit und all das Geld. Warum mache ich das?
So begegnen wir uns immer wieder, die Warum-Frage und ich. Ich respektiere sie. Oft hat sie mir aber zu viel Vorwurf in sich. Zu viel Zweifel. Zu wenig Hoffnung. Warum ist das Leben voller Krampf, Ungerechtigkeit und Leid? Und warum ist so viel Leid so ungleich verteilt? Und ja: Warum lässt der Schöpfer das zu?
Es ist (leider) nicht so, dass ich inzwischen die Antworten hätte. Manchmal gelingt es mir aber, die Perspektive ein klein wenig zu justieren. Dann frage ich nach dem «Wozu». Das mag nach Wortklauberei aussehen, aber ich verschiebe damit die Verantwortung in Richtung meiner eigenen Schuhe. Frage mich nach meiner Reaktion auf das Geschehene. Was das Leben von mir erwarten könnte. Wie ich der Tatsache, dass gerade ich in der Situation bin, in der ich bin, einen Sinn abgewinnen oder gar verleihen könnte.
Um zurück auf den Boden – resp. die Bauplatte – zu kommen: Eine Kiste voller Lego-Bausätze weckt natürlich meinen Sammlertrieb. Und wenn ich die Einzelteile sortiere, ordne ich meine Gedanken gleich mit. Und es hat etwas von der Arbeit eines Detektivs, anhand der Bilder zu eruieren, welche Sets enthalten sein könnten, und diese dann zu rekonstruieren.
(Ich hoffe, hier bald Bilder davon aufschalten zu können, was die Kisten so hergegeben haben.)
Wenn ich einem wiederhergestellten Bausatz dann ein weiteres Leben voller Spiel und Spass vermitteln kann, ist die Freude meinerseits. Und wenn meine Rechnung am Ende ausgeglichen ist, wird aus dem Sammelsurium eine Win/Win-Situation.
Die Frage nach dem «Warum» wird vertagt. Auf den Tag, der – hoffentlich bald – kommen wird.
Worauf wartest du?
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